Euskirchener Narrenzunft 1949 e.V.
Euskirchener Narrenzunft 1949 e.V.

Historie der Euskirchener Narrenzunft

Die Euskirchener Narrenzunft wurde 1949 gegründet und ist eine der vier großen Karnevalsgesellschaften der Kernstadt Euskirchen.


Am 6.12.1949 beschlossen 30 Euskirchener Bürger in der damaligen Gaststätte „Zur Eule“ eine Karnevalsgesellschaft ins Leben zu rufen, die den Namen Narrenzunft tragen sollte.
Mit diesem Namen erinnert man wohl an eine Narrenzunft die es in Euskirchen bereits in den Jahren 1911 – 1914 gegeben hatte. – Um sich jedoch von dieser zu unterscheiden, fügte man dem Namen noch das Gründungsjahr 1949 bei.


Seit dem Eintrag in das Vereinsregister beim Amtsgericht Euskirchen im Jahre 1951 führt die Gesellschaft den Namen: „ Euskirchener Narrenzunft 1949 e.V.“

 

Zum Vorsitzenden der neuen Karnevalsgesellschaft, den Begriff Präsidenten führte man erst später ein, wählte man den bekannten Geschäftsmann Otto Brandt.


Als Vereinsfarben wählte man damals die Stadtfarben der Stadt Euskirchen, Rot und Gold,

Die Euskirchener Narrenzunft trat mit einer Sitzung am 11.11.1949 erstmalig öffentlich in Erscheinung.


Schon 1951 konnte sie ihr erstes Tanzcorps, die „Närrischen Zunftmädchen“, vorstellen und die Einweihung eines „Banners“ bekannt geben. Mit dem Banner war die Fahne gemeint, die das Wappen der Euskirchener Narrenzunft trägt.


Das Wappen ist in den Stadt- und Vereinsfarben Rot und Gold gehalten und zeigt Narrenpritsche, Narrenzepter und Schellenmütze vor dem Hintergrund des alten Euskirchener Rathausturms.


Das Wappen, sowie auch später die Uniform der Ehrengarde, wurden von Konrad Schaefer, einem bekannten Graphiker und Künstler aus Bad Münstereifel, entworfen.

 

Bereits 1952 bot die Euskirchener Narrenzunft ihrem Publikum schon drei Veranstaltungen,
eine große Prunksitzung mit Prinzenproklamation, die zunächst jährlich, später nur noch alle vier Jahre durchgeführt wurde.


Sowie, zum ersten Mal nach dem Kriegsende, den von der Euskirchener Narrenzunft federführend organisierten Rosenmontagszug.


Dieser stand unter dem Motto: „650 Jahre Stadt Euskirchen“. Außerdem fand die Premiere des Karnevalsausklangs am Karnevalsdienstag statt. Der Karnevalsausklang, heutzutage vom Festausschuß Euskirchener Karneval und allen vier Karnevalsgesellschaften der Kernstadt durchgeführt, hat sich zur echten Traditionsveranstaltung entwickelt.

 

Am 18. Oktober 1954 wurde, ebenfalls in der Gaststätte „Zur Eule“, die Ehrengarde der Euskirchener Narrenzunft gegründet.


Damals wurde Matthias (Bob) Schoenen zum ersten Kommandanten der Ehrengarde ernannt.
Ein halbes Jahr später, im Januar 1955, zog die Ehrengarde zu einem eigens von Franz Sievernich komponierten Marsch beim neuen Fest in Rot und Gold ein und präsentierte sich zum ersten mal der Öffentlichkeit. „Mit Oeskerche Alaaf”, zieht die Ehrengarde heute ein…“ ist seitdem das akustische Erkennungszeichen der Ehrengarde und des gesamten Vereins.
Das Fest in Rot und Gold war lange Jahre ein fester Bestandteil des Euskirchener Karnevals, bevor es aus Kostengründen leider aufgegeben werden musste. Ein Jahr später, 1956, wurde auf Initiative von Helmut Wiesbaum, Leiter und Tanzoffizier der Garde, das erste Atelierfest veranstaltet.


Zunächst als reine Ehrengarde Veranstaltung durchgeführt, wurde das Interesse an dieser Veranstaltung zunehmend größer und sie wurde zu einer sehr gut besuchten Veranstaltung der Euskirchener Narrenzunft.


Anfang der Sechziger Jahre wurde in der Euskirchener Narrenzunft der Senat ins Leben gerufen. Dem Senat gehörten verdiente Narrenzünftler an die nicht mehr aktiv am Karnevalsgeschehen teilnehmen wollten oder konnten.


Die zunächst lockere Vereinigung wurde gestrafft, als Ferdi Wichterich 1969 zum ersten Senatspräsidenten gewählt wurde.


Zunächst beim Fest in Rot und Gold, später beim heute jährlich stattfindenden Senatsempfang wurde der 1963 von Ferdi Wichterich gestiftete „Lichterorden“ verliehen. Der Lichterorden ist eine seltene und deshalb umso begehrtere Auszeichnung, die verdienten Karnevalisten verliehen wird.

 

Bei der seit 1966 stattfindenden Kindersitzung (heute Kinderparty) wurde ab 1973 anstelle eines Kinderprinzen der „Küfer von Euskirchen“ proklamiert. Der echte Küfer von Euskirchen war eine im 14. Jahrhundert eng mit der Geschichte der Stadt Euskirchen verbundene Figur.

 

Zu einer der meistbesuchtesten Veranstaltungen im Euskirchener Karneval entwickelte sich der ab 1973 von der Narrenzunft ins Leben gerufene Weiberfastnachtsball „Ball auf Burg Narreneck“. Auf diesem Ball wird der jeweils amtierende Karnevalsprinz der Stadt Euskirchen innerhalb einer burgartigen Dekoration zum „Ritter von und zu Narreneck“ geschlagen.

 

Etliche Mitglieder der Euskirchener Narrenzunft hatten ihren Kindern Ehrengarde Uniformen im Miniformat anfertigen lassen. Stolz liefen die Kleinen damit bei diversen Umzügen mit und bevölkerten so uniformiert die Kindersitzung.


Als sich der uniformierte Nachwuchs in der Narrenzunft mehrte, lag der Gedanke nicht fern, sich in einer Formation zusammen zu schließen. Man gründete das Kindercorps. Nachdem sich immer mehr Kinder für eine Mitgliedschaft im Kindercorps interessierten, wurde es aufgeteilt in das Kindercorps für ganz junge Mitglieder und das Kadettencorps für die etwas Älteren.


Die Formationen bestehen heute noch – wenn auch in geänderter Form als Showtanzformationen- und bereiten in diversen Sälen den Zuschauern immer
wieder viel Freude!

 

In den 80er Jahren überreichen Präsident und Vizepräsident den diensthabenden Soldaten in der Euskirchener Generalmajor-Freiherr-von-Gersdorf-Kaserne regelmäßig Weihnachtstüten, um ihnen den ungeliebten Dienst an den Weihnachtstagen etwas zu versüßen. Diese Geste wurde von den Soldaten auch dankbar angenommen.

 

Seit ihrer Gründung 1949 versucht die Euskirchener Narrenzunft, auch wenn sie dabei in den vergangenen Jahrzehnten Höhen und Tiefen durchlebt hat, ihrem letztendlich in der Satzung verankerten Grundsatz treu zu bleiben, nämlich als karnevalistisches Dienstleistungs- unternehmen ihren heute rund 300 Mitgliedern und ihren Gästen allzeit Freude und Frohsinn zu vermitteln.

 

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